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Chronik

Um 1300

Gründung – Gründungsjahr der Haller Schützenkompanie

Um 1316

Stadtbrand – Ein Stadtbrand vernichtet erste Unterlagen der Geschichte der Haller Schützenkompanie

Um 1400

Armbrustschützen – Das Armbrustschützenhaus stand auf dem Unterwöhrd und gab den Namen „Armbrusthütte“ später an eine „Schützen-Compagnie“ weiter

1411

Haller Feuerschützen – Die Haller „Feuerschützen“ waren zu Beginn den Armbrustschützen angeschlossen. Die ersten erhaltenen Rechnungen aus dem Jahr 1411 belegen Ausgaben der Stadtverwaltung für Schützen mit 14 Einzelposten (entspricht 14 Schießtagen im Jahr), jeder Posten zu 4 Schilling. Das war der Beitrag des Rates zu den Kosten.

1420

militärische Wehrtruppe – Erste getrennte Stadtrechnungseinträge für Armbrust- und Büchsenschützen. Für die wirtschaftlich aufblühende Stadt waren die Schützen militärische Wehrtruppe.

1498

Erste nachvollziehbare Wettkämpfe – Einladung zu Wettkämpfen für Armbrust- und Büchsenschützen nach Nürnberg und Heilbronn; trotz vieler Fehden und Auseinandersetzungen traf man sich zu Wettkämpfen. Bei diesen „Freischießen“ wurde auf weite Distanzen geschossen; Schussentfernung für die Armbrust 300 Werkschuh (85,5 m), für die Büchsenschützen 670 Werkschuh (191 m).

1520

Aus für die Armbrust? – Das Luntenschloßgewehr verdrängt die Armbrust als Militärwaffe und findet bei den Feuerschützen lebhaften Zuspruch.

1560

Armbrust noch als Wettkampfwaffe – Wettkampfeinladung für Armbrustschützen nach Stuttgart

1618

30-jähriger Krieg – Ausbruch des 30-jährigen Krieges. Der Stadtstaat Hall war begünstigt vom Aufschwung durch Salz- und Weinhandel. Durch den beständig auf Sicherung des hällischen Gebiets bedachten Rat dürfte die Schützenkompanie auch rasch mit dem neu entwickelten Luntenschloßgewehr ausgerüstet worden sein.

1651

Blütezeit für Schießwesen – Das Schießwesen blüht neu auf. Jetzt gibt es in Hall nämlich zwei Schützenkompanien. Die Nachfolgerin der ursprünglichen Schützentruppe nennt sich nach dem Krieg „die löbliche Schützen-Compagnie auf der Armbrust-Hütte“. Die neu gegründete zweite trägt den Namen „die löbliche auf der Ritter-Schießhütte“. Weil sie außerhalb der Stadtmauer hinter dem Bahnhof lag (genaue Lage nicht bekannt), wird sie manchmal auch als „auf der Äußeren Hütte“ bezeichnet. Beide „Schützengesellschaften“ schießen nun mit Feuerwaffen, denn im vorangegangenen Krieg war durch die Entwicklung der Vorderladerwaffen die Armbrust – offensichtlich auch als Sportgerät – völlig ins Hintertreffen geraten.

1684

Schützenordnung in Hall – Die Stadtverwaltung gibt eine erste Schützenordnung heraus.

1728

Erneuter Stadtbrand – Das Schicksalsjahr, in dem ein Brand große Teile der Reichsstadt in Schutt und Asche legte und zweifellos auch alle vor diesem Zeitpunkt gestifteten und in den Schießhäusern und Lokalen der Schützen aufbewahrten Scheiben zerstört.

1740

Soziale Unterschiede in den Schützenkompanien – Ein Mitgliederverzeichnis verdeutlicht die sozialen Unterschiede der beiden Gesellschaften. Auf der Armbrusthütte schießen die Honoratioren und Ratsbeamten aus den bestimmenden Bevölkerungsschichten, die dementsprechend auch die besseren finanziellen Möglichkeiten hatten. Auf der Ritterhütte schießen junge Bürger der einfachen Schichten.

1802

Hall wird Teil Württembergs – Aufgehen Halls im württembergischen Staat; Wegfall militärischer Pflichten, die über Jahrhunderte das Schützenwesen bestimmt hatten. Soldaten zur Stadtverteidigung waren überflüssig geworden, weshalb alle Wehrorganisationen zunächst verboten wurden. Die Übungen der Haller Schützen konzentrierten sich von nun an ganz auf den sportlichen Wettbewerb.

1803

Umbenennung der Kompanien – Die Armbrust-Compagnie ändert ihren Namen in „Gesellschaft der Honoratioren“. Auf der Ritterhütte nennt man sich nun „Bürgerliche Schützengesellschaft“. Die Zahl der Mitglieder wuchs, die Anzahl der Schießen erhöhte sich.

1817

Neue Disziplinen – Es wurden neben 17 Übungsschießen 18 Extraschießen veranstaltet und ein „Frey-Schießen“ (Freihandschießen im Stehen) kam dazu. Dieses entwickelte sich, durch neue und leichtere Perkussionswaffen begünstigt, zur meistverbreiteten Schießart.

1821

Lusthaus wird gebaut – Als Anbau zur Armbrusthütte entsteht das „Lusthaus“. Aber diese Erweiterung genügte den Schützen bald nicht mehr.

1825

Lusthaus wird Kurhaus – Die Anlage wurde zum Kurhaus, dem „Solbad“, umgebaut. Der zweite Schießplatz, die Ritterhütte, war während der Kriegsjahre wahrscheinlich zerstört worden, jedenfalls bestand sie nicht mehr. In dieser Lage wandten sich die Schützen mit der Bitte um einen neuen Schießstand an die Stadt.

1828

Schützenhaus in den Ackeranlagen – Eröffnung des neuen Schützenhauses „in den Ackeranlagen“; auf dem alten Holzacker der Sieder erbaut, durfte neben den Honoratioren auch die Bürgerliche Schützengesellschaft der ehemaligen Ritterhütten-Kompanie hier schießen. Die Honoratioren hatten ihre Vereinigung in „Haller erste Schützen-Gesellschaft“ umbenannt.

1829

erneuter Aufschwung für Schützenwesen – Das Schützenwesen erlebte mit der Eröffnung des neuen Schützenhauses nochmals einen Aufschwung, so dass die Mitgliederzahlen wegen Platzmangels begrenzt werden musste. Es durften nur noch jeweils 40 Schützen auf den beiden 78 m langen Bahnen üben.

1846

Vereinigung zur Schützengesellschaft – Das beiderseitige Schießen im gemeinsamen Schützenhaus führte zur Vereinigung der beiden Gesellschaften. Die neue „Schützengesellschaft“ verzichtet auf das Amt des Schützenhauptmanns. Neben zwei Schützenmeistern führten Schriftführer und Kassier die Vereinsgeschäfte.

1852

Umbenennung – Die Haller Schützen nennen sich zum ersten Mal „Gilde“.

1863

Aus für den Schießstand Ackeranlagen – Das Schützenhaus in den Ackeranlagen war nicht mehr zu halten, es lag zu nah an Wohngebieten. Die Feuerwaffen waren weittragender und für die Anwohner gefährlicher geworden. Es setzten sich moderne Hinterlader durch. Die Stadt hatte unterhalb der Ruine Limpurg in der Anlage „Badersklinge“ 5730 Gulden investiert. Es gab 175 m- und 300 m-Bahnen, so dass man durchaus von einer Schießhalle reden darf.

1871

Zimmerstutzen kommt in Mode – Die Einführung von Zimmerstutzen, mit denen man im Winterhalbjahr „im Zimmer“ schießen konnte, führte 1883 sogar zur Bildung zweier neuer Gesellschaften, die aber noch vor dem Ersten Weltkrieg zur Schützengilde übertraten. Einführung des Kleinkaliberschießens.

1880

Häufige Umbenennung der Haller Schützen – Es bleibt nach wechselnden Benennungen (z.B. auch „Schützenbund“) bis heute bei „Schützengilde“.

1911

Armeegewehre für Haller Schützen – Die mitgliederstark gewordene Gilde beschloss die Einführung des Schießens mit Armeegewehren. Der Wettbewerb fand sofort großen Anklang unter den Mitgliedern und Außenstehenden. „Der Armeeschießstand, auf dem gestern nur Nichtmitglieder schossen, war den ganzen Nachmittag über von Schießlustigen belagert, bis die Erschöpfung des sehr reichlich bemessenen Munitionsvorrats dem Wettkampf ein Ende bereitete“, vermeldet ein Bericht.

1913

8. Unterländer Gauverbandsschießen in Hall – Einen letzten Glanzpunkt brachte das im Mai ausgetragene 8. Unterländer Gauverbandsschießen nach Hall, dann wurde das Vereinsleben durch den Kriegsausbruch unterbrochen.

1921

Neubeginn nach dem Krieg – Nach dem Ersten Weltkrieg richtet man den Schießstand wieder und belebt den Verein neu.

1930

18. Unterländer Gauverbandsschießen in Hall – Die Haller Schützengilde ist wieder Gastgeber des Gauverbandsschießens und feiert gleichzeitig ihr 600-jähriges Bestehen.

1933

Der Zweite Weltkrieg – Das Vereinsleben verläuft wieder in den bekannten Bahnen. Nach Kriegsbeginn legen Munitionsverknappung und Einberufungsbefehle das Schützenwesen allerdings wieder lahm. Vereinzelt schießen Mitglieder noch mit Zimmerstutzen und KK-Waffen.

1945

Bombenangriff auf Hall – Dieses Jahr bringt nach einem Bombenangriff am 16. April die herbsten Verluste für die Gilde. Das Archiv wird vernichtet, das Vereinslokal (mit Schützenpokalen) geht in Flammen auf und schließlich bemächtigt sich der Volkssturm des Schützenhauses. Nach dem Einmarsch der Alliierten dient der Schießstand als Notquartier. Das nach der Kapitulation verhängte Waffenverbot besteht bis 1951. Selbst die alten Scheibenbüchsen der Schützen müssen abgeliefert werden.

1953

Schützengilde erneut im Vereinsregister aufgeführt – Am 1. Januar des Jahres steht die Schützengilde trotz Beschwerlichkeiten und Hindernissen wieder im Vereinsregister. Allerdings fehlt ein eigener Schießstand. Hierfür werden verschiedene Lokale genutzt. Ein Neubau in der Badersklinge scheitert berechtigt am Widerstand von Anrainern und Stadtverwaltung. Die Schützen trainieren vorübergehend auf amerikanischen Ständen in Sulzdorf. Später sind sie Gäste in Westheim.

1966

Neue Heimat im Hasenbühl – Das von der Stadt zugesicherte Ersatzgelände findet sich im Hasenbühlwald. Nach langen Verhandlungen, finanziellen und persönlichen Opfern (Bauherr ist nun die Gilde selbst und nicht die Stadt) erfolgte im Frühjahr 1966 der erste Spatenstich zur neuen, endgültigen Heimat der Haller Schützen.

1969

Erstes IVS – Veranstaltet durch das DWJ fand am 04. und 05. Oktober 1969 das erste Vorderladerschießen auf dem Gelände der Schützengilde statt. Es wurden alle Erwartungen des Veranstalters übertroffen.

1971

Eröffnung im Hasenbühl – Es ist endlich soweit. Die Teilnehmer des Eröffnungsschießens erhalten einen Silbertaler. Inzwischen ist das Angebot an Schießdisziplinen so breitgefächert wie nie zuvor: neben dem Kleinkaliberschießen, dem Luftgewehr- und Pistolenwettbewerb, dem Vorderladerschießen werden das Wurftaubenschießen und der Bogensport gepflegt. Das Internationale Vorderladerschießen im Herbst gehört zu den Höhepunkten der Schützensaison.

1972

Erstes jagdliches Schießen im Hasenbühl – Jetzt können auch jagdliche Disziplinen geschossen werden. Die vielfältigen Möglichkeiten schießsportlicher Betätigung schlagen sich nicht nur in der großen Mitgliederzahl (über 350), sondern auch in den sportlichen Erfolgen nieder.

1974

Vorderlader Weltmeisterschaft in Hall – Die dritte Weltmeisterschaft im Vorderladerschießen findet in Schwäbisch Hall statt.

1980

650 Jahre Vereinsleben – Die Schützengilde feiert ihr 650-jähriges Bestehen.

1993

25. IVS – Die Schützengilde veranstaltet ihr 25. Internationales Vorderladerschießen.

2017

Brand an Neujahr & Astbestsanierung – Am ersten Januar brennen bei einem Feuer Teile des Schleppdaches mit dem Winterstand der Bogenabteilung ab. Dank der Brandschutzversicherung kann der Bereich schnell wieder aufgebaut werden. Außerdem wird im selben Jahr das Dach der Luftdruckhalle und der Vereinswirtschaft einer Astbestsanierung unterzogen.

2018

50. IVS – Die Schützengilde veranstaltet ihr 50. Internationales Vorderladerschießen.

2020/

2021

Auswirkungen der Corona-Pandemie – Covid19 sorgt für die Absage aller Meisterschaften und auch das Training muss für mehrere Monate eingestellt werden. Nach über 50 Jahren fällt das erste Mal ein IVS aus, da Großveranstaltungen nicht genehmigt werden können. Im Rahmen der Möglichkeiten nach den jeweils geltenden Corona-Verordnungen wurden immer wieder Trainings und Arbeitseinsätze organisiert.

2021

In zahlreichen Arbeitseinsätzen, entsprechend der jeweils aktuellen Corona-Verordnung, wurde die Luftdruckhalle modernisiert. Von den bisherigen Seilzuganlagen wurde auf eine elektronische Anlage der Firma Sius umgerüstet. Diese wurde im Frühjahr 2021 in Betrieb genommen.

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